Nervensystem beruhigen und Flugangst loslassen: So aktivierst du deinen Vagusnerv


Nervensystem beruhigen Flugangst

 

2025 war kein leichtes Jahr. Rückschläge, Enttäuschungen, Phasen von Stress und Selbstzweifeln – vieles ist anders gelaufen, als ich es geplant hatte. Aber ich habe auch gelernt: Mit einem gut regulierten Nervensystem gehe ich heute gelassener durch schwierige Zeiten als je zuvor.

 

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie dein Nervensystem funktioniert, warum der Vagusnerv so wichtig ist – und wie du ihn mit einfachen Techniken aktivierst, um mehr Ruhe und Balance zu finden, auch wenn dich Flugangst oder Alltagsstress herausfordern.

 

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1. Was ist das Nervensystem eigentlich?

2. Was dauerhafter Stress im Nervensystem auslösen kann

3. der Vagusnerv & der Parasympathikus

4. Meine 5 besten Techniken, um das Nervensystem zu regulieren

5. Nervensystem & Flugangst

 


 

1. Was ist das Nervensystem eigentlich?

 

Das Nervensystem ist das Steuerzentrum deines Körpers. Es regelt alle lebenswichtigen Funktionen: Atmung, Herzschlag, Verdauung, Stoffwechsel und sogar die Zellerneuerung.

 

Es wird in zwei große Bereiche unterteilt:

  • Das willkürliche Nervensystem: Es steuert bewusste Bewegungen, wie Greifen oder Laufen.

  • Das unwillkürliche Nervensystem: Es regelt automatisch ablaufende Prozesse, etwa Atmung, Herzschlag oder Verdauung.

Dieser unwillkürliche Teil besteht wiederum aus Sympathikus und Parasympathikus.

  • Der Sympathikus aktiviert dich. Er ist quasi dein inneres „Gaspedal“ für Leistung und Aktivität.

  • Der Parasympathikus entspannt dich. Er ist dein „Ruhe-Modus“, in dem Heilung, Regeneration und Erholung stattfinden.

Ein gesunder Wechsel zwischen beiden ist entscheidend für körperliches und seelisches Wohlbefinden.

 

 


 

2. Was dauerhafter Stress im Nervensystem auslösen kann

 

Wenn du ständig unter Strom stehst, ist dein Sympathikus dauerhaft am Anschlag. Stress fühlt sich dann fast „normal“ an – einfach, weil du dich daran gewöhnt hast. Viele von uns jonglieren jeden Tag mit endlosen To-do’s, einem fordernden Job oder Umwelteinflüssen, die den Körper zusätzlich belasten, wie Allergene oder Schadstoffe.

 

Dein Organismus bleibt dadurch oft viel länger in Anspannung, als eigentlich gesund wäre. Er leistet täglich Übermenschliches. Und mit der Zeit wird es selbstverständlich, dass das Herz schneller schlägt, die Atmung flacher wird und die Muskeln sich immer stärker verspannen.

Dauerstress kann sogar eine Art „Sucht“ werden: Der Körper gewöhnt sich an die hohen Stresshormonspiegel – und sucht unbewusst immer wieder nach neuen Reizen, um dieses Niveau zu halten.

 

Der erste Schritt zur Heilung? Entschleunigung im Alltag.

 

Erst wenn du mental und körperlich vom Gas gehst, kann dein Parasympathikus wieder übernehmen. Dann findet dein Nervensystem langsam zurück in seine Balance.

 

 


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3. Der Vagusnerv & der Parasympathikus

 

Der Vagusnerv ist ein zentraler Teil des Parasympathikus – also des Systems, das in deinem Körper für Entspannung, Regeneration und innere Ruhe zuständig ist.

Er ist der längste Hirnnerv und verläuft wie eine Art „Autobahn“ zwischen deinem Gehirn und vielen wichtigen Organen: Herz, Lunge, Magen, Darm und sogar Teile des Gesichtes und Kehlkopfs sind mit ihm verbunden.

Über den Vagusnerv läuft ein Großteil der Kommunikation zwischen Körper und Gehirn – und zwar überwiegend von unten nach oben. Das heißt: Dein Körper informiert dein Gehirn darüber, wie es dir geht. Deshalb spürst du Stress oft zuerst im Körper, bevor du ihn bewusst wahrnimmst.

 

Der Vagusnerv ist entscheidend für:

  • Herzfrequenz und Blutdruck: Er hilft deinem Herz, in ruhigere Rhythmen zu finden.

  • Verdauung: Ein aktiver Vagus bedeutet bessere Darmbewegungen und ein entspannteres Bauchgefühl.

  • Immunsystem: Er beeinflusst Entzündungsprozesse und unterstützt deine Abwehrkräfte.

  • Emotionale Stabilität: Ein regulierter Vagus hilft dir, Stress schneller loszulassen und dich sicher zu fühlen.

  • u. v. m..

Dr. Cordelia Eule beschreibt den Vagusnerv in ihrem Buch „Der Vagusnerv“ treffend als „Ruhe- und Selbstheilungsnerv“.

  • Und das Beste: Du kannst ihn aktiv stimulieren.

Schon kleine Alltagsroutinen – wie bewusstes Ausatmen, Summen, Singen, Kälte-Impulse oder bestimmte Körperhaltungen – können den Vagusnerv anregen. So signalisierst du deinem gesamten Nervensystem:

  • Ich bin sicher. Ich darf jetzt runterfahren.

 

Für mehr Infos zum Vagusnerv kann ich dieses Buch von Dr. Cordelia Eule empfehlen: 

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4. Meine 5 besten Techniken, um dein Nervensystem zu regulieren

 

Hier sind meine fünf erprobten Methoden, die mir persönlich in stressigen Momenten helfen, wieder in die Ruhe zu kommen:

 

1. Singen oder Summen

Der Vagusnerv verläuft entlang der Stimmbänder. Durch Singen, Summen oder Gurgeln wird er direkt stimuliert. Das senkt die Herzfrequenz und fördert Entspannung. Und außerdem kannst nicht singen und gleichzeitig Angst haben. Also: Sing, laut und schief. Deinem Nervensystem ist das völlig egal und singen tut ihm gut.

 

2. Körper ausschütteln

Schüttel dich bewusst für etwa fünf Minuten kräftig durch, besonders die Arme, Finger und Beine. Trau dich einfach, auch wenn es von außen vielleicht ein bisschen komisch aussieht. Dieses „Abschütteln“ hilft dir, überschüssige Energie und Stresshormone abzubauen, so wie Tiere es nach einer Gefahrensituation tun.

Dein Körper bekommt dadurch ein klares Signal: Alles ist gut. Ich bin wieder sicher. 

 

 

3. Power-Pose & State Management

Nutze deine Körperhaltung, um deinen inneren Zustand zu verändern. Steh dafür einmal bewusst auf. Stell die Beine hüftbreit, richte dich auf. Atme tief ein und lange aus. Heb den Kopf, stemm die Hände in die Hüften, nimm Raum ein, mach dich groß.

Du kannst auch die Fäuste ballen, ein paar Schritte gehen und richtig kräftig auf den Boden stampfen.

All das sendet deinem Gehirn ein sofortiges Signal von Stärke und Sicherheit.

 

4. Gefühle benennen

Angst und Stress verlieren Kraft, sobald du sie bewusst aussprichst. Alles, was du benennst, kann dein Gehirn einordnen und verarbeiten. Alles, was du verdrängst, bleibt im Hintergrund aktiv.

Sprich deshalb offen über deine Angst, auch mit dir selbst. Gefühle zu unterdrücken oder sie zu ignorieren funktioniert nicht. Wenn du sie aussprichst, nimmst du ihnen den Druck. Du schwächst sie ab und gibst deinem Nervensystem das Signal: Ich sehe, was da ist und ich kann damit umgehen. 

 

5. Im Hier und Jetzt bleiben

 Angst entsteht immer in Gedanken über die Zukunft oder die Vergangenheit. Hol dich deshalb bewusst ins Jetzt zurück: Schau dich um und zähle Dinge, die du siehst – zum Beispiel acht orangefarbene Gegenstände.

Damit trickst du dein Gehirn ein bisschen aus. Diese kleine Übung stärkt deine Achtsamkeit und verbindet dich wieder mit dem Moment. Und genau dadurch beruhigt sich dein Nervensystem.

 


 

5. Nervensystem & Flugangst

 

Gerade beim Fliegen zeigt dir dein Nervensystem, wie sensibel es auf (Un-)Sicherheit reagiert. Die Höhe, die ungewohnten Geräusche, das Beschleunigen... all das muss dein System erst einordnen. Wenn es dabei auf alte Stressmuster anspringt, kann sich ein eigentlich sicherer Flug plötzlich ganz schön beängstigend anfühlen.

 

Genau deshalb lege ich so viel Wert darauf, das Nervensystem im Alltag zu stärken. Je mehr Ruhe, Klarheit und Stabilität du in deinem Körper verankerst, desto leichter bleibt er auch in der Luft entspannt.

 

Für mich geht es nicht darum, „tapfer“ zu sein. Sondern darum, dass dein Körper versteht:
Ich bin sicher. Ich darf loslassen. Und ich komme hier gut durch.

 

 Liebe Grüße Linda von Flugverliebt.

 

 


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