Diese 3 Sicherheitsprinzipien der Luftfahrt solltest du kennen – besonders, wenn du Flugangst hast


Sicher fliegen Flugangst

 

Ich liebe das Fliegen.

Für mich bedeutet es Reisefreiheit, unbegrenzte Möglichkeiten und enormen Spaß.

  • Gleichzeitig weiß ich: Für viele Menschen ist Fliegen mit Sorge oder sogar Angst verbunden.

Deshalb nehme ich dich heute mit hinter die Kulissen und wir schauen uns konkret an, warum Fliegen heute so sicher ist und was genau hinter den Sicherheitsvorkehrungen steckt.

 

Kurz vorweg: Drei Prinzipien halten die Luftfahrt sicher. Sie sind das Rückgrat der modernen Flugsicherheit und sorgen dafür, dass Probleme selten zu Katastrophen werden:

 

  1. Das Käsescheibenmodell: So werden Fehler früh erkannt und gestoppt

  2. Redundanz: alles Wichtige ist doppelt oder mehrfach vorhanden

  3. Fehlerkultur:  jedes Ereignis wird analysiert, um daraus zu lernen

 

Hier die ganze Podcastfolge anhören:

Sicher fliegen Flugangst

 

 

Vielleicht hast du dich schon einmal gefragt, warum die Angst beim Fliegen so präsent ist, obwohl wir doch eigentlich wissen, dass Fliegen heute sicherer ist als Autofahren.

 

Die Antwort liegt tief in uns: Wir Menschen sind Erdlinge. Seit Hunderttausenden von Jahren bewegen wir uns auf festem Boden, und Höhe bedeutete für unsere Vorfahren Gefahr. Diese Vorsicht steckt noch immer in unserer DNA.

 

Dazu kommt: Das Fliegen ist im Vergleich zur gesamten Menschheitsgeschichte noch sehr jung. Viele unserer Eltern oder Großeltern sind vielleicht nur selten oder gar nie geflogen. Unsicherheit oder Angst können sich so, bewusst oder unbewusst, vererben, selbst wenn sie heute längst unbegründet ist.

 

Unbestreitbar: Vor einigen Jahrzehnten war Fliegen statistisch gesehen tatsächlich riskanter als heute. Die Luftfahrt hat sich so rasant entwickelt, dass es manchmal scheint, als sei diese Revolution für uns im Kollektiv einfach zu schnell gegangen. 

 

 

Wie sich die Flugsicherheit in den letzten Jahrzehnten verändert?

 

Vor rund 100 Jahren war Fliegen noch ein Abenteuer für wenige. In den 1950er-Jahren gab es kaum Sicherheitskontrollen, viele Maschinen hatten keine Gurte, dafür Aschenbecher und Kinder saßen unangeschnallt auf dem Schoß.

Heute ist das undenkbar: Moderne Technik, geschulte Crews und strenge internationale Standards haben die Luftfahrt zu einem der sichersten Verkehrssysteme der Welt gemacht.

 

Als Flugbegleiterin mit über 15 Jahren Erfahrung weiß ich: Fliegen ist heute sicherer als je zuvor.


Und das liegt an drei Prinzipien, die jedes moderne Flugzeug und jede Airline konsequent umsetzen:

 


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1. Das Käsescheibenmodell: So werden Fehler früh erkannt und gestoppt

 

Das sogenannte „Swiss-Cheese-Model“ beschreibt perfekt, wie Sicherheit in der Luftfahrt funktioniert.
Stell dir viele Scheiben Emmentaler Käse vor – jede steht für eine Sicherheitsstufe: Technik, Personal, Abläufe, Kontrollen.

Jede Scheibe hat Löcher, also potenzielle Schwachstellen. Aber die Löcher liegen nie alle an derselben Stelle.


Wenn also an einer Stelle etwas übersehen wird, greift die nächste Schutzschicht. So entstehen mehrere unabhängige Barrieren, die zusammen ein nahezu lückenloses Sicherheitsnetz bilden.

 

Beispiel:
Ein kleiner Gegenstand wird bei der Sicherheitskontrolle übersehen.
Spätestens an Bord greifen andere Sicherheitsmaßnahmen:

  • eine verschlossene, kugelsichere Cockpit-Tür

  • geschultes Kabinenpersonal

  • zusätzliche Verfahren und gelegentlich auch Sky Marshals, die gezielt auf bestimmten Flügen eingesetzt werden

So funktioniert Sicherheit durch viele aufeinander abgestimmte Schichten, statt durch ein einzelnes System, das perfekt sein müsste.

 

 


 

 

2. Redundanz im Flugzeug: Warum alles doppelt abgesichert ist

 

In der Luftfahrt gilt: Wichtige Systeme dürfen nie von einem einzigen Bauteil abhängen.
Darum ist praktisch alles, was sicherheitsrelevant ist, doppelt oder sogar dreifach vorhanden.

 

Beispiele für Redundanz:

  • Piloten: Mindestens zwei – der Kapitän und der Co-Pilot. Beide können das Flugzeug jederzeit sicher fliegen und landen.

  • Triebwerke: Verkehrsflugzeuge sind so konstruiert, dass sie selbst mit einem ausgefallenen Triebwerk weiterfliegen können

  • Bei Langstreckenflügen regelt die sogenannte ETOPS-Zertifizierung, wie weit ein Jet vom nächsten Ausweichflughafen entfernt sein darf.

  • Hydraulik und Elektrik: Mehrere voneinander unabhängige Systeme halten Steuerung und Energieversorgung aufrecht.

  • Kabinen- und Sauerstoffsystem: Sollte der Druck sinken, fallen automatisch Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke, und das Flugzeug sinkt auf eine sichere Höhe.

Redundanz bedeutet: Fällt ein System aus, übernimmt das nächste.
So bleibt immer genug Zeit und Kontrolle, um sicher zu landen.

 

 


 

 

3. Fehlerkultur in der Luftfahrt: Lernen aus jedem Zwischenfall

 

Eines der stärksten Prinzipien der Luftfahrt ist ihre offene Fehlerkultur.
Fehler werden nicht vertuscht, sondern gemeldet, analysiert und führen zu Verbesserungen.

 

Wie das funktioniert:

  • Meldesysteme: Crews und Techniker können Vorfälle oft anonym einreichen.

  • Analyse: Expertenteams prüfen Ursachen und erstellen Berichte.

  • Anpassung: Aus jeder Erkenntnis folgen neue Verfahren, Trainings oder technische Änderungen.

Beispiel aus der Kabine:
Früher kam es vereinzelt vor, dass Notrutschen versehentlich ausgelöst wurden, weil eine Tür falsch umgestellt war.
Heute gibt es dafür klare, mehrfach überprüfte Schritte: visuelle Kontrolle, haptische Kontrolle, Kreuzcheck zwischen Crewmitgliedern.
Das Risiko wurde so auf ein Minimum reduziert.

 

Diese Haltung nennt man „Just Culture“ – eine Kultur, die es ermöglicht, aus Fehlern zu lernen, statt sie zu bestrafen. Und genau das sorgt langfristig für noch mehr Sicherheit.

 


 

 

Sicherheitskräfte, Cockpittüren & Notverfahren – zusätzliche Schutzebenen

 

Neben den drei Hauptprinzipien gibt es weitere Sicherheitsmaßnahmen, die im Hintergrund wirken:

  • Cockpittüren: Seit 2001 sind sie verstärkt, verriegelt und kugelsicher. Kein unbefugter Zutritt möglich.

  • Sky Marshals: Sicherheitsbeamte, die nach Risikoanalyse auf bestimmten Flügen eingesetzt werden.

  • Crew-Trainings: Flugbegleiter:innen werden alle 10–12 Monate geschult, Piloten trainieren deutlich. Häufiger im Simulator und auf Strecke.

Diese regelmäßigen Trainings sorgen dafür, dass im Notfall jeder Handgriff sitzt. Weltweit. Bei jeder Airline.

 

Und das ist nur ein Ausschnitt. Alles in diesem Beitrag aufzulisten, würde den Rahmen sprengen. Sicher kannst du aber davon ausgehen, dass diese Prinzipien auf alle sicherheitsrelevanten Bereiche der Luftfahrt angewendet werden.

 


 

 

Fazit: Warum auch du dich ins Fliegen verlieben darfst:

 

Fliegen bedeutet Freiheit. Die Freiheit, die ganze Welt zu entdecken, neue Orte zu erleben und über den Wolken alles hinter sich zu lassen. Im Gegensatz zu deinen Vorfahren ist diese Möglichkeit heute für uns alle zugänglich. Ein Privileg, das wir bewusst genießen dürfen.

 

Und das Wichtigste: es wird alles getan, damit du sicher und entspannt an deinem Ziel ankommst.

Die Sicherheit an Bord basiert auf drei einfachen Prinzipien, die dafür sorgen, dass Unfälle der Vergangenheit keine Rolle mehr spielen.

 

  1. Käsescheibenmodell – viele Sicherheitsschichten statt einer einzigen Barriere
  2. Redundanz – alles Wichtige ist doppelt vorhanden
  3. Fehlerkultur – aus jedem Vorfall wird gelernt

Fliegen ist heute nicht nur sicher, sondern statistisch gesehen das sicherste Verkehrsmittel der Welt.

 

Also atme tief durch, lehn dich zurück und genieß den Flug. Vertrau darauf, dass du in den besten Händen bist.

 

 Liebe Grüße Linda von Flugverliebt.

 

 


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