
Viele Menschen träumen davon, einfach ins Flugzeug zu steigen, sich zurückzulehnen und die Vorfreude auf den Urlaub zu genießen – ganz ohne Herzrasen, ohne Panik und ohne die vielen Was, wenn…?-Gedanken.
Aber für viele ist schon der Gedanke ans Fliegen purer Stress.
Ich bekomme immer wieder dieselbe Frage gestellt:
„Linda, hast du einen Tipp für mich? Ich fliege bald – und ich habe starke Flugangst.“
Ich kann das total verstehen. Niemand beschäftigt sich gerne mit etwas Unangenehmem. Viele verdrängen ihre Angst, in der Hoffnung, dass sie sich von selbst auflöst. Vielleicht hat man ja am Abflugtag einfach Glück – und sie ist gar nicht da.
Aber Hand aufs Herz: Das passiert selten.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie Angst im Körper entsteht, warum du nichts für deine Flugangst kannst und was du tun kannst, um dich selbst zu beruhigen, wenn dein nächster Flug näher rückt.
Hier die ganze Folge hören:

1. Wie Angst im Gehirn entsteht
2. Sympathikus & Parasympathikus – dein inneres Gleichgewicht
3. Drei Soforthilfe-Tipps gegen Flugangst
4. Angst verstehen – statt sie bekämpfen
1. Wie Angst im Gehirn entsteht
Angst ist kein Zeichen von Schwäche – sie ist ein uraltes Schutzprogramm in deinem Gehirn.
Das Angstzentrum, die Amygdala, ist dafür zuständig, dich zu schützen. Wenn sie Gefahr wittert – sei es ein heranrasendes Auto oder der Gedanke ans Fliegen –, sendet sie sofort ein Signal: „Alarm!“
Innerhalb von Sekunden werden Stresshormone ausgeschüttet: Dein Herz schlägt schneller, du atmest flacher, deine Muskeln spannen sich an. Dein Körper bereitet sich auf Flucht oder Kampf vor – lange bevor du bewusst darüber nachdenken kannst.
Das ist genial, wenn du tatsächlich in Gefahr bist.
Aber beim Fliegen ist dieses Überlebensprogramm fehl am Platz. Dein Körper reagiert, als wäre das Flugzeug ein Raubtier – obwohl du sicher bist.
Wenn dein Gehirn das Fliegen einmal als „Gefahr“ abgespeichert hat, springt dieses Programm automatisch an.
Du kannst also nichts dafür, dass du Angst hast – selbst wenn du rational weißt, dass Fliegen sicher ist.
2. Sympathikus & Parasympathikus – dein inneres Gleichgewicht
In deinem Nervensystem gibt es zwei Hauptakteure:
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den Sympathikus, der dich aktiviert, wach macht, auf „Alarm“ stellt,
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und den Parasympathikus, der dich wieder runterfährt, entspannt und regeneriert.
Wenn du Angst hast, übernimmt der Sympathikus – dein Körper läuft auf Hochtouren.
Um wieder Ruhe zu finden, darfst du deinen Parasympathikus aktivieren. Das ist der Teil deines Nervensystems, der für Entspannung sorgt und dir hilft, wieder durchzuatmen.
Das Gute: Du kannst ihn selbst beeinflussen.
3. Drei Soforthilfe-Tipps gegen Flugangst
Wenn dein Flug bevorsteht und du dich unruhig fühlst, helfen dir diese drei Tools, dein Nervensystem zu beruhigen, den Parasympathikus zu stärken und so die Angst zu regulieren:
1️⃣. Bewegung & frische Luft
Wenn du Angst hast, ist es hilfreich, genau das zu tun, was du sonst auch tust, um Stress abzubauen – nur länger und öfter. Das kann alles Mögliche sein: Spazierengehen, Joggen, Inline Skaten, Schwimmen oder einfach Zeit in der Natur verbringen. Jede Bewegung hilft, überschüssige Energie abzubauen, die sonst in Angst oder Panik umschlagen könnte, und unterstützt deinen Parasympathikus dabei, dich zu beruhigen.
Ich selbst erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich meinen ersten Flugangstkurs gelauncht habe – ich war aufgeregt und zitterte. Also bin ich in den Wald gegangen, habe mich auf ein Meer aus Herbstblättern gelegt und die Bäume über mir beobachtet. Schon wenige Minuten in der Natur halfen mir, wieder Ruhe zu finden.
Bewegung ist eines der effektivsten Mittel, um Stress und Anspannung abzubauen. Egal, ob Spazierengehen, Joggen, Schwimmen oder einfach ein paar Minuten draußen in der Natur – jede Form von Bewegung hilft, überschüssige Energie zu verarbeiten und den Sympathikus (Stressmodus) zu beruhigen.
2️⃣. Progressive Muskelentspannung
Die Progressive Muskelentspannung (PMR) ist ein einfaches, aber extrem wirksames Werkzeug, um den Parasympathikus zu aktivieren und deinen Körper zu entspannen.
Dabei spannst du nacheinander verschiedene Muskelgruppen bewusst an und lässt sie wieder locker. Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung signalisiert deinem Körper: „Alles in Ordnung, keine Gefahr!“ Gleichzeitig wird überschüssige Energie abgebaut, die sonst Angst und Panik verstärken würde.
Suche dir auf YouTube oder Spotify eine geführte Progressive Muskelentspannung und übe sie regelmäßig. Schon 15–20 Minuten täglich können Wunder wirken.
Wichtig:
Auch wenn der Name unspektakulär klingt – diese Übung ist ein echter „Angst-aus“-Schalter, den du jederzeit einsetzen kannst.
3️⃣. Atemübungen
Dein Atem ist der direkteste Weg, dein Nervensystem zu beruhigen. Bei Angst und Panik reagiert dein Körper schnell mit flacher, hektischer Atmung – das verstärkt die Aufregung noch weiter.
Durch bewusstes, tiefes Atmen meldest du deinem Parasympathikus: „Ich bin sicher, es besteht keine Gefahr.“
Eine besonders effektive Methode ist die Box-Atmung:
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4 Sekunden einatmen
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4 Sekunden halten
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4 Sekunden ausatmen
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4 Sekunden halten
Wiederhole diesen Zyklus einige Minuten. Zusätzlich ist es hilfreich, in den Bauch zu atmen (Zwerchfellatmung) und möglichst durch die Nase ein- und auszuatmen. Diese Technik beruhigt nicht nur das Nervensystem, sondern hilft auch, die körperlichen Symptome der Angst zu reduzieren.
Die Anmeldung zum nächsten Live-Training ist 100% kostenlos und mit keinerlei Verpflichtungen verbunden.
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4. Angst verstehen – statt sie bekämpfen
Flugangst verschwindet nicht von heute auf morgen – vor allem nicht, wenn sie dich schon viele Jahre begleitet. Aber das ist kein Grund zur Verzweiflung: Du kannst sie Schritt für Schritt überwinden.
Das Wichtigste ist, dass du beginnst, deine Angst zu verstehen, dein Nervensystem bewusst zu beruhigen und kleine, umsetzbare Schritte zu gehen.
Mit den 3 Soforthilfe-Tipps in diesem Artikel kannst du schon vor deinem nächsten Flug mehr Ruhe und Sicherheit gewinnen. Und wenn du regelmäßig übst, wirst du merken, wie dein Körper zunehmend lernt, auf die Angstsituationen anders zu reagieren. Dein Sympathikus wird nicht mehr automatisch den Alarmknopf drücken, und dein Parasympathikus übernimmt wieder mehr Kontrolle. Das bedeutet: weniger Panik, weniger Stress – und mehr Freude beim Fliegen.
Und das ist erst der Anfang. Wenn du deine Flugangst langfristig loswerden willst, begleite ich dich Schritt für Schritt:
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Mit meinem Wissen aus über 15 Jahren Flugbegleitung
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Mit bewährten Übungen aus meinen Kursen
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Und mit praxisnahen Tipps, die wirklich wirken
Fliegen ohne Angst ist möglich – und du kannst heute damit anfangen.
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, schau dir meinen Flugverliebt-Kurs an oder höre regelmäßig in meinen Podcast, in dem ich dir weitere Tools und Strategien zeige, um deine Angst dauerhaft zu überwinden.
Liebe Grüße Linda
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